Orchideen im Freien

[tfk78]

Hallo,
ich habe mir gestern eine sehr kleine Phalaenopsis und eine etwas größere Dendrobium gekauft. Die sind ja wegen der enorm gestiegenen Produktion auch in Deutschland mittlerweile nicht mehr viel teurer als so manche gewöhnliche "Balkonblume".
Ich würde sie gerne den Sommer über draußen lassen, denn ich finde, dass sie sich sehr gut als blühende Ergänzung für Bananen und andere tropische Gewächse eignen. Außerdem ist es sicher besser, wenn sie ab und an einen Regenschauer abbekommen, als wenn ich sie mit Leitungswasser gieße. Nun meine Frage:

Ab welchen Nachttemperaturen würdet ihr die beiden genannten Orchideen-Arten wieder ins Haus holen? Hat jemand Erfahrung mit dem Freiland-Übersommern von Orchideen?

Es sind ja beides keine Raritäten, also diese wirklichen 08/15-Gewächse, wo sich ein Versuch vielleicht lohnt, aber über Tipps wäre ich sehr dankbar.

[Tin.A]

Huhu!
Eins vorweg: Ich hab bisher noch keine Orchis nach draußen gestellt.
Aber was ich weiß:

Dendrobien mögen es generell feuchter, das heißt: Das Substrat sollte eigentlich nie komplett austrocknen. Aber wie bei allen Orchis, darf auch keine Staunässe herrschen, die Pflanze also nicht im Wasser stehen. Hoche Luftfeuchtigkeit ist erwünscht, ich neble meine ziemlich oft ein.
Ansonsten können Dendrobien aber auch vollsonnig stehen, ich sehe also kein Problem, wenn sie draußen stehen.

Anders denke ich über Phalaenopsis. Die mögen es eigentlich nicht vollsonnig. Man sagt, die Blätter dürfen nicht zu warm werden. Dann werden sie schlaff und hängen kraftlos herunter. Dass sie in praller Sonne, wie so viele Pflanzen, dann rötliche Blätter bekommen, ist zwar nicht weiter schlimm, aber schon ein Anzeichen dafür, dass sie zu sonnig stehen. Wenn Du sie rausstellen willst, solltest Du also einen schattigen bis halbschattigen Platz finden. Jedenfalls keine pralle Mittagssonne...
Problematisch könnte auch Regen sein. Nicht, weil die Pflanze zu nass stehen könnte ( ich nehme an, dass Du für guten Abfluss sorgen würdest), sondern eher, weil Phalaenopsis es auch nicht so gern mögen, wenn in den Blattachsen Wasser stehen bleibt. Das kann zu Blattfäule führen. Manche sind da aber auch sehr robust. Probieren geht hier über studieren.

Konkrete Temperaturen müßte ich jetzt in meinem schlauen Orchideen-Buch nachschauen, das ich aber grad nicht zur Hand habe. Aber generell, auch bei "kalt" überwinterten Arten, habe ich nie Temperaturen unter 12°C gesehen. Kälter würde ich sie also keinesfalls stellen.

Hoffe, das ist schon mal ein Anfang.

Gruß,
Tina

[Tachatos]

Meine Orchideen bühen immer über den Winter im Haus(Vanda und Phalanopsis).Im Sommer hängen sie in Körben im Kirschenbaum.Sie werden sich selbst überlassen und im Herbst,wenn die Nachttemperatur so 8 Grad ist hohle ich sie ins Haus und meistens treiben schon neu Blüten.

[tfk78]

Ich danke euch für die Antworten. Vollsonnig habe ich sie nicht stehen, sie bekommen höchstens mal für eine Stunde Sonne ab, aber auch nicht die pralle Mittagssonne. Für Ablauf habe ich gesorgt, die Dendrobium wegen ihrer Größe in einem größeren Topf mit Kies für die Standfestigkeit (hab den kompletten Topf samt Substrat einfach in kalkfreien Aquarienkies gesetzt), da läuft alles schnell ab, die Phalaenopsis steht in ihrem Topf mit Stäbchen fixiert auf dem Substrat meiner großen Banane, da läuft also auch alles ab.
Wenn sie sich den Sommer über bei dir (@ agnom) im Kirschbaum halten, dann werden sie bei mir auch keinen Schaden nehmen, hoffe ich.
Wegen des Regens: Die Phalaenopsis hat grad mal drei Euro gekostet, da ist es der Versuch wirklich wert Aber ich werde sie nach Regen auch öfters kontrollieren und ggf. "ausschütten".

Aber erst mal danke! Ich halte euch auf dem Laufenden.

[Bananenfreundin]

Im Sommer hängen sie in Körben im Kirschenbaum.

Exakt dasselbe passiert im Sommer auch mit unserem Kirschbaum. Da hängen dann zwei Ludisia discolor herunter und fühlen sich anscheinend sehr wohl.