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  1. #1
    Erfahrener Benutzer Hobbygärtner/in
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    Türkei Bananen, aber welche Sorten sind das?

    Hallo in die Runde, bin neu hier im Forum und bräuchte gleich mal Eure Hilfe :-D Ich bin seit ein paar Tagen aus meinem Türkei Urlaub zurück und hab dort glücklicher Weise einige Mitbringsel ergattern können. Ich war in der Region Alanya, also zwischen Alanya und Mahmutlar, also in der Region, wo Bananen großflächig angebaut werden. Ich bin einfach mal zu einer Plantage hingegangen und hab gefragt, ob ich evtl. einen Ableger von denen haben könnte und prompt bekam ich gleich 6 Ableger. Auch den Gärtner im Hotel hab ich mir gleich kurz nach unserer Ankunft im Hotel gekascht und ihn gefragt, ob ich evtl. von den Bananen ein paar Ableger haben könnte. Auch er war super nett und brachte mir am letzten Tag 5 Ableger von den "Hotelbananen" und einen Ableger von einer Sorte, die die neu ins Hotel pflanzen wollen. Erst wollte er mir ja schon ein paar von den ganz großen Bananen ausbuddeln, aber da wagte ich schon zu bezweifeln, dass ich die ins Flugzeug reinbekommen hätte. Selbst die Hotelmanager hatten von sich aus versucht, ein günstiges Versandunternehmen zu finden, aber das günstigste für ein 2 Meter Paket war ca. 75 Euro.

    Jetzt hab ich die Frage, um welche Sorten es sich bei den 3 Sorten handeln könnte. Hier mal ein paar Bilder von denen

    Das hier ist eine von den 6 Anbaubananen. Ich weiß nur, dass dies kleine Früchte sind


    Das hier ist eine von den Hotelbananen. Von denen weiß ich, dass die eine Tiefrote Blüte haben und vom Aussehen her, der Basjoo ähneln:



    Das hier ist die, die ich zusätzlich noch von dem Gärtner bekommen habe. Über die weiß ich eigentlich gar nichts.


    Ich hoffe, dass Ihr mir da ein bischen weiterhelfen könntet.
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  2. #2
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    Hallo,

    ich vermute, dass bei den 6 Ablegern aus der Türkei es sich um die Kanarenbanane handelt, also "Dwarf Cavendish", die Hotelbananen könnten evtl. Musa balbisiana sein. Die dritte, weiß ich nicht.

    Du hast wirklich viel Glück, dass Du die Ableger nach Deutschland mitbringen konntest. Auch ich wollte meine Bananen von Hamburg nach Brasilien bringen und sie in meinen Garten in Brasilien auspflanzen und habe eine Einfuhrgenehmigung beantragt, die aber im Hinblick auf das Einfuhrverbot vom 17. Mai 2005 abgelehnt wurde. Aber auf abenteuerlicher Weise gelang es mir einen Basjooableger nach Brasilien zu bringen, ich hatte trotzdem keine Probleme mit dem brasilianischen Zoll, der hatte die Taschen und Koffer nicht durchsucht, nur der deutsche Zoll auf dem Flughafen war misstrauisch gewesen, aber auf unsere eigene Gefahr haben wir den Ableger ans Bord bringen können.

    Wenn nur das Verbot vom 17. Mai 2005 nicht wäre, dann hätte ich eine ganze Reihe Bananen mit nach Brasilien genommen, auch Ableger aus der Türkei. Mein Klima ist dort ganzjährig frostfrei und warm, ideal für die Bananen!

    Aber die brasilianische Sorte "Nanica", genannt auch "Nanicao" ist der Kanarenbanane sehr ähnlich, ich habe 25 Pflanzen dieser Sorte in meinem Garten in Brasilien!

    Also die türkische Plantagenbanane ist Dwarf Cavendish und Nanicao sehr ähnlich. Und NICHT winterhart! Im Herbst musst Du sie wieder ausbuddeln, einkübeln und frostfrei überwintern. Tipps dazu bekommst auch in meinem Buch, siehe unten im Signatur.

    Gruß
    Joachim
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  3. #3
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    Hallo Joachim,

    vielen Dank erstmal für Deine Bestimmung. Das hilft einem schon sehr viel weiter. Bei den Plantagenbananen hatte ich anfangs auch schon in die Cavendish Richtung vermutet, war mir aber absolut nicht sicher. Ich hatte bisher auch über die Sorte nur erfahren, dass sie einen sehr eigenwilligen, also ziemlich süßen Geschmack hat, und es vielen Türken bis heute noch ein Rätzel ist, warum dieses Inlandprodukt nicht ansatzweise so nachgefragt wird, wie die Importbananen. Ist mir ehrlich gesagt auch ein Rätsel. Aber seis drum. Balbisiana fänd ich klasse, da ich gerade selbst nur ein paar kleine in den Anzuchtkästen hab. Allerdings werden die Balbisiana aus Samen gezogen, und ich meine, dass der Hotelgärtner mir von denen eine kleinere grünliche Banane (Hab erstmal nachgefragt ob die denn schon reif sei) zum probieren gegeben hat. Bei der 3. halte ich dies mal als undefinierte Überraschungsbanane. Quasi musa alanya indefenido;-).

    Ach, in Brasilien würd ich auch gern leben. Ist bestimmt wahnsinnig schön dort. Kann man Dich nur drum beneiden. Leider hätte ich wohl doch meine Probleme mit der Sprache, da Portugisisch doch recht schwer ist.

    Probleme mit dem Zoll hatten wir eigentlich nur in der Türkei, weil die sich anfangs absolut nicht erklären konnten, was das alles im Koffer war. Also musste der erstmal schön brav geöffnet werden. Aber als die gesehen haben, dass das eigentlich nur Bananenpflanzen waren, fing das Lachen an und wünschten uns einen schönen Heimflug. Sorgen hatten wir uns eigentlich am Anfang eh nur wegen dem deutschen Zoll gemacht, da Deutschland ja bekanntermaßen, gerne stur stellt, was Ein-und Ausfuhr anbelangt. Allerdings wurd man nicht kontrolliert und die Pflanzen sind mittlerweile alle prächtig im Garten angegangen und schieben fleißig neue Blätter vor sich hin. Was mir in der Türkei aufgefallen ist, dass auf den Plantagen wo ich war, sehr lehmiger Boden verwendet wurde auch wurde mir gesagt, dass die Pflanzen sehr gerne die Seeluft bzw. die Seewinde mögen und deshalb die Plantagen in Richtung der Riviera liegen. Aber dass kann ich denen hier leider nicht bieten;-) Könnte es ja mal mit nem Eimer Salzwasser und nem Ventilator versuchen...

    Das die Bananen nicht winterhart sind hab ich mir schon gedacht. In den Regionen gibt es ja sozusagen eigentlich auch keinen Winter. Aber wir sind hier ja gerade einen großen Wintergarten für all unsere Pflanzen am bauen, wo diese dann über den Winter verbringen werden.

    Klar, dass Buch werde ich mir bestimmt bis zur nächsten Türkei-Reise besorgen (liegt ja schon bald wieder an;-) und mich dann fleißig am Strand dort reinlesen und mal Vergleiche in den Hotelanlagen und Umgebung starten. Natürlich werd ich dort dann auch wieder fleißig meinen Koffer mit Mitbringseln, vor allem wieder Bananen und andere schöne Blumen, packen.

    LG

    Petra
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  4. #4
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    Dass die dort lehmigen Boden "verwenden" liegt sicher daran, dass es dort eben nur lehmigen Boden gibt. Hätten sie eine Wahl, würden sie sicher auf besser drainierte Flächen gehen. Aber bei den Temperaturen, vor allem im Sommer, ist ein schwerer, gut wasserspeichernder Boden auch bestimmt nicht so schlimm wie bei uns im Kübel.
    Die Sache mit der Seeseite der Plantagen erkläre ich mir so: Seewinde sind milder als die Winde aus dem Hinterland, es gibt also weder zu hohe Temperaturen bei trockener Luft im Sommer als auch zu tiefe Temperaturen im Winter. Somit ist es alles etwas ausgeglichener. An der türkischen Riviera sind ja auch direkt die hohen Berge im Hinterland und dahinter das Anatolische Hochland, wo es im Winter doch empfindlich kalt wird. Würde man die Plantagen in diese Richtung anlegen, gäbe es sicher auch einmal Frostschäden. Den Eimer mit Salzwasser kannst du also getrost an das Bulgur oder die Spaghetti geben :mrgreen:
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  5. #5
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    Hallo,

    gut, dass kann natürlich sein, dass sie dort einfach keine andere Wahl als diesen Boden haben. Sie nutzen dort ja auch bei weitem nicht die Technik, was wir in der Landwirtschaft aufzubieten haben. Hab meine Bananen aber auch erstmal in nen lehmigen Boden gepflanzt, da ich mir gedacht habe, dass sie schon möglichst, was den Boden betrifft, ihre gewohnte Umgebung zum Anfang hin zum Eingewöhnen bekommen sollten. Aber die haben ziemlich schnell die Umgebung angenommen und wachsen schon wieder fleißig. Mit den Winden könnte ich Dir auf jeden Fall Recht geben, dass dadurch wärmere Luft als aus den Bergen kommt und trotzdem dadurch ein leichter zu ertragenes Klima wegen der Hitze herrscht. Man braucht sich ja auch nur mal den Temperaturvergleich vor Augen führen, wie sich dort 30° anfühlen und wie sich bei uns 30° anfühlen.

    So wie ich erfahren hab, nimmmt aber dennoch der Freilandanbau in der Türkei einmal aufgrund des Importes aus anderen Anbauländern, sowie durch Frost anfallender Ernteausfälle, mehr und mehr ab. Es scheint sich bei besser verdienenden Plantagenbesitzern eine Tendenz Richtung großflächige Gewächshäuser zu zeigen. So haben mir das jedenfalls Leute dort erklärt. Allerdings war noch nicht viel von dieser Tendenz in der Gegend zu sehen, sondern weit und breit so weit das Auge reicht alles voll von Bananen :-D
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  6. #6
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    Ja, das Klima bei mir an meinem Zweitwohnsitz ist ähnlich wie auf den Kanaren, tiefste Temperatur +6°C im Südwinter in der Nacht, selbst Kokospalmen wachsen in meinem neuen Garten. Der Boden ist Sandboden, nur stellenweise rötlichen Lehmboden. Die Sommer sind feuchtheiß und die Winter trockenwarm. Es gibt praktisch nie Frost. Auch Jackfruchtbäume wachsen ohne Probleme, ein Brotfruchtbaum ist bestellt und wird im September gepflanzt.

    Mit der portugiesischen Sprache habe ich keine so großen Probleme gehabt, zumal ich schon einige spanische Vorkenntnisse habe. Noch viel schlimmer sind Chinesisch, Russisch, Hindi, Finnisch, Ungarisch, Arabisch etc., die sind viel zu schwer zu lernen! Dagegen ist die portugiesische Sprache im Vergleich einfacher zu lernen. Obwohl ich gehörlos bin, habe ich die portugiesische Schriftsprache relativ schnell gelernt. Falo portugues. Tenho bananeiras em minha jardim no Brasil. Mein Hausverwalter war früher Bananenbauer und hat seine Bananenplantage verkauft, weil seine Ernten keinen Gewinn mehr abgeworfen haben.

    Es ist erklärlich, warum die Bananen in der Türkei Seewind brauchen, Seewind ist im Winter milder als der Landwind.

    Die türkischen Bauern sollten auch mal die neue Sorte Musa sikkimensis x Rajapuri (Hajaray banana) versuchen, die ist frostvertraglich. Auch die indische Hill Banana könnte erprobt werden. Es gibt noch keine triploide samenlose Form von Musa sikkimensis, die wäre die geeigneteste. Auch Prata und Orinoco wären geeignet, ebenso auch Buffalo Horn etc. Also kältetolerante Bananen.

    Ich bin gerade dabei, eine englischsprachige Version zu schreiben, später auch eine englischsprachige auf Brasilien zugeschnittene. Dann auch eine portugiesischsprachige mit HIlfe meiner Gasttochter und auch eines brasilianischen Freundes, der die größte Obstsammlung Brasiliens hat.

    Gruß
    Joachim
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  7. #7
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    Das stimmt, dass Sprachen wie Arabisch oder Russisch um einiges schwerer zu erlernen sind. Allein das Geschriebene entziffern bzw. lesen zu können, bedarf schon einiges Können. Ich vermute bei mir das Problem mit der portugisischen Sprache wird sein, dass ich seit fast 7 Jahren schon Spanisch am lernen bin und mittlerweile wohl auch schon gut diese Sprache beherrsche und die Ähnlichkeit mit Portugisisch daher mir die Probleme bereitet.

    Ich wünschte teilweise, dass solche Klimabedingungen auch mal hier in Deutschland herrschen würden. Da bräuchte man sich überhaupt keine Gedanken mehr um den Winterschutz machen und der Schaden durch den Winter (vor allem der letzte) würde sich in Grenzen halten. Dieser Winter hat mir einiges an Bananenstauden gekostet (trotz gutem Winterschutz), nicht nur finanziell sondern auch emotional gemessen. Aber immerhin nicht komplett erfroren, sondern zumindest werden fleißig Kindel produziert. So gesehen, hab ich durch den Winter quasi mehr Bananen als letztes Jahr. Auch ne tolle Sache. Aber hab mir trotzdem größere Basjoos noch gekauft, da die kleinen unter unseren 3 10 Meter Trachys wohl ziemlich popelich ;-) aussehen.

    Vielleicht wäre es ja auch eine Idee für das Buch, ein Band 2 für den deutschen Markt rauszubringen mit all den Sorten, die es Brasilien gibt.

    Achso, die kleine Bananenpflanze, wo Du keine Ahnung hattest um welche es sich handeln könnte, schiebt mittlerweile ein Blatt, wo die Blattränder ganz dunkel viollett sind. Sowas htte ich bisher bei keiner meiner Bananen feststellen können.

    In meinen Anzuchtboxen spielen sich mittlerweile auch einige Kuriositäten ab. Das man ab und zu schon mal Zwillinge aus einem Samen bekommt, hab ich bereits gelesen. Aber bei mir kommen aus einem Samen Drillinge und zweimal Zwillinge. Und das von ein und derselben Sorte wo ich nur 5 Samen von ausgesäät habe, und zwar der Sikkimensis x paradisiaca. So gesehen, hab ich derzeit wohl mehr Pflanzen bekommen, als Samen gesäät;-)
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